New York in den 1930ern

Karte von New York

Metropole des Wahnsinns und der Genialität

Willkommen zurück im Herzen der Moderne – dort, wo Wolkenkratzer gen Himmel wachsen, während dunkle Schatten durch die Gassen schleichen. Willkommen im New York der 1930er – einer Stadt zwischen Aufbruch und Abgrund.

Die Stadt, die niemals schläft – oder vielleicht nie wirklich wach war

Im Jahrzehnt der Großen Depression wird New York zum Brennpunkt wirtschaftlicher Not und zugleich zum Schmelztiegel kultureller und wissenschaftlicher Höchstleistungen. Die Straßen vibrieren im Rhythmus des Jazz, doch in den Hinterzimmern der alten Backsteingebäude flüstern Stimmen, die an das erinnern, was Lovecraft „kosmischen Schrecken“ nennt.

Hier, in dieser labyrinthischen Megalopolis, treffen Kunst, Wahnsinn und Wissenschaft aufeinander wie nirgends sonst. In Greenwich Village experimentieren Dichter und Maler mit neuen Formen der Realität, während in Harlem der Puls der Harlem Renaissance noch nachhallt – eine kulturelle Explosion afroamerikanischer Kreativität und Identität.

Geistesgrößen im Schatten der Wolkenkratzer

Während sich Starkweaters und Moores Expedition in die antarktischen Abgründe tief unter dem Eis abspielt, sitzen in New York einige der klügsten Köpfe jener Zeit und blicken ebenfalls in unbekannte Tiefen – jedoch in die der menschlichen Psyche, der Mathematik oder der politischen Systeme:

  • Nikola Tesla, zwar schon auf dem Rückzug, residiert immer noch im Hotel New Yorker und werkelt an Visionen, die selbst den Mi-Go faszinieren könnten. Seine Experimente mit drahtloser Energieübertragung und Strahlenwaffen wirken wie Technologie aus fremden Welten.
  • Albert Einstein, frisch aus Deutschland geflohen, lehrt zwar hauptsächlich in Princeton – aber regelmäßig besucht er die Stadt, um mit Kollegen zu diskutieren oder Vorträge zu halten. Ein Geist, der Raum und Zeit neu denkt – und damit Lovecrafts Raumkrümmungen und Dimensionssprünge fast greifbar erscheinen lässt.
  • John Dewey, einer der einflussreichsten Philosophen Amerikas, schreibt in New York über Erziehung, Demokratie und menschliche Natur – als wolle er ein Gegengewicht schaffen zum aufkeimenden Nihilismus und der Angst vor dem Unbekannten.
  • Langston Hughes und andere Vertreter der Harlem Renaissance prägen mit Gedichten, Theaterstücken und Essays ein neues, selbstbewusstes kulturelles Bewusstsein – in einer Stadt, die sonst oft nur die Stimmen der Mächtigen hört.

Zwischen Realität und Wahnsinn

New York in den 1930ern ist ein Ort, an dem sich Wissenschaft und Mythos die Hand geben. Die erste Science-Fiction-Convention findet 1939 statt, und in den Kellern von Buchläden diskutieren Nerds, Träumer und Visionäre über außerirdisches Leben und Zeitreisen, noch bevor der Begriff „Geek“ überhaupt populär wird.

Gleichzeitig wird die psychische Belastung durch Armut, Arbeitslosigkeit und politische Unsicherheit spürbar – in den Nervenheilanstalten der Stadt landen Menschen, deren Realität brüchiger wirkt als das Eis der Antarktis. Vielleicht hörten auch sie das Echo der alten Wesen, verborgen in den Ritzen des städtischen Wahnsinns.